Viele Menschen leiden regelmäßig unter Krämpfen in den Waden. Hauptsächlich treten diese nachts auf, beispielsweise nachdem das Bein über längere Zeit auf der Bettdecke lag und die Muskulatur kalt wurde. Der Krampf führt nicht nur zu heftigen Schmerzen, die über den gesamten Folgetag anhalten können, er beeinträchtigt auch die Schlafqualität. Von Krämpfen geplagte Menschen sind oft unausgeschlafen. Um neue Krämpfe zu vermeiden, wird in derartigen Fällen oft zur Selbstmedikation gegriffen. Das ist jedoch nicht sinnvoll.
Die Werbung verspricht eine schnelle und zuverlässige Hilfe gegen Wadenkrämpfe durch die Einnahme von Magnesium. Tatsächlich kann dieses Mineral hilfreich sein. Dann nämlich, wenn es im Körper fehlt. So besitzen Sportler, Schwangere oder Menschen, die unter bestimmten Stoffwechselkrankheiten leiden, einen Mehrbedarf an Magnesium, der sich unter Umständen nicht über die ausgewogene Ernährung decken lässt. Diese Personengruppen sollten das Mineral als Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen, hinsichtlich der Dosierung allerdings Rücksprache mit dem Hausarzt halten. Er wird zur regelmäßigen Kontrolle Blutbilder anfertigen lassen.
Nicht selten allerdings sind die Wadenkrämpfe erste Anzeichen für Gefäßerkrankungen. Dann wäre es falsch, die Symptome mit Nahrungsergänzungsmitteln unterdrücken zu wollen. Wichtig ist, schnellstmöglich die Ursache herauszufinden und diese zu therapieren. Ansonsten drohen schwere Folgen. Tiefe Schmerzen in den Beinen, die den Empfindungen eines Wadenkrampfs sehr nahe kommen, können nämlich von arteriosklerotischen Gefäßverengungen ausgelöst werden. Behandelt man diese nicht, entwickelt sich womöglich ein Gefäßverschluss, der einen lebensbedrohlichen Zustand darstellen kann.
Andere Ursachen für Krämpfe in den Waden können Muskelerkrankungen oder auch Nervenleiden sein, die ebenfalls vom Fachmann therapiert werden müssen. Wer auf eigene Faust Magnesium einnimmt, erschwert unter Umständen die Diagnose und verfälscht die Untersuchungsergebnisse. Besser ist es also, als ersten Schritt den Fachmann aufzusuchen und dann entsprechend zu reagieren. Therapiebegleitend sollte immer an eine ausreichende Bewegung sowie an eine ausgewogene Ernährung gedacht werden. Auch Dehnungsübungen nach dem sportlichen Training sowie Wärme können Wadenkrämpfen entgegen wirken.